Nachbarschaftsstreitigkeiten vermeiden für Permakultur-Gärtner

Für ein friedliches Miteinander mit Nachbarn, Freunden und Verwandten. 


Inhalt:


Bunte Blumenwiese im Frühjahr
Du findest Das idyllisch? Deine Nachbarn könnte das anders sehen. (c) Silvia Stollenwerk

Die liebe Nachbarschaft und die Permakultur

Unsere Permakultur-Gärten geben Nicht-Permakultur-Gärtnern reichlich Grund zum Kopfschütteln. Weil unsere geliebten Gärten nicht so adrett und aufgeräumt aussehen wie die in der Nachbarschaft. Deshalb bergen sie reichlich Konfliktpotential. Anfänglich zumindest. Denn sobald unsere Gärten in voller Blüte stehen und Unmengen von Obst und Gemüse abwerfen, erledigt sich die anfängliche Kritik über diese Art des Gärtnerns wie von selbst. Da gibt es dann der vielen leisen und verstohlenen Blicke über den Gartenzaun. Sowie heimliche Besuche von ehemals kritischen Mitmenschen, die sich mehr oder wenig heimlich umschauen, um die eine oder andere Idee für ihre eigene Gartenarbeit mit nach Hause nehmen.

 

Doch wie schaffe ich es, in der Zwischenzeit mit all diesen Kritikern zurechtzukommen? Da ist zum Beispiel die liebe Schwiegermutter, die bei vielen Permakultur-Gärtnern einmal wöchentlich vorbeischaut. Auch wenn der gar nicht anwesend ist. Liebevoll sorgt sie für Recht und Ordnung im Garten der Schwiegertochter. Akribisch entfernt sie alles Unkraut. Und versteht überhaupt nicht, warum die bei ihrer Rückkehr in Tränen ausbricht. Bei mir persönlich ist es nicht die Schwiegermutter. Denn die wohnt weiter weg. Doch es gab diese Menschen, die immer wieder das ausrupften, was ich pflanzte. Einzelne Sträucher und ganze Hecken. Und andere, die in meinem Garten spazieren gingen und sich mitnahmen, was sie brauchten oder gerade erntereif war.

 

Mit diesem Problem der Grenzüberschreitungen stehe ich nicht alleine dar. Es ist gar nicht so permakultur-typisch. Es ist wohl etwas, dass es überall gibt. Auch andere Gärtner beklagen sich, dass kurz vor der idealen Erntezeit die Beete und Bäume abgeräumt werden. Ob aus Not oder aus Gehässigkeit, sei dahingestellt. Ich bin deswegen eine zeitlang mit Gartenzaun-Suchblick spazieren gegangen: Wo wurden nachträglich welche Zäune hochgezogen? Und tatsächlich, es sind viele Zäune und sie sind hoch. Womit wir beim ersten Thema wären:


Gartenzäune und Grenzbefestigungen

Sie dienen der Einfriedung und sind die Befriedung eines Grundstückes. In ganz seltenen glücklichen Fällen kommen Nachbarn und Einwohner ohne sie aus. Wenn Du in einer solchen Gegend voll von Gutmenschen wohnst – dann pflege die Beziehungen zu diesen Menschen. Es viel wert und das gute Miteinander versüßt allen das Leben.

 

Wo Menschen Hecken, Zäune und Grenzmauern benötigen, um in Frieden miteinander zu leben, gibt es viele kleine Fettnäpfchen und Fallstricke. In jedem Bundesland und in jeder Ortschaft sind die Vorschriften sehr verschieden geregelt. Sie können sich sogar von Strasse zu Strasse unterscheiden. Darum geht der erste Weg in Bezug auf diese Fragen ins Rathaus zum Bauamt. Die wissen, was man in Deinem Ort darf oder muss. Hier die Zaunregelungen nach Bundesländern geordnet


Eine Wildschutzhecke als Gartengrenze

Eventuell denkst Du daran, statt eines trennenden Zaunes eine wilde und artenreiche Hecke anzulegen. In vielen Fällen kann man dies im Einverständnis mit den Nachbarn auf der gemeinsamen Grenze machen. Diese Hecke dient dann mit Blüten, Beeren und Nüssen als Tiernahrung. Das Aussehen einer Wildschutzhecke verändert sich im Jahresverlauf und ist sehr abwechslungsreich. Wenn sich zwei Nachbarn so gut verstehen, ist diese Wildhecke eine hervorragend Idee. Doch was ist später, wenn einer der Nachbar wegzieht oder einer von beiden diese Wildobsthecke nicht mehr will?

 

Könntest Du damit leben, dass sie abgeholzt wird? Wenn nein, verwirkliche dieses Projekt lieber auf Deiner Gartenseite und halte die ortsüblichen Pflanzregeln ein (Nachbarschaftsgesetz googeln + örtliche Vorschriften im Rathaus erfragen).


Wenn "Unkraut" im Garten stört

Was für Dich und mich leckeres Gemüse oder eine wunderschöne Bienenweide  sind, nennen unsere Mitmenschen unter Umständen „Unkraut“. Und was ich als Beikraut auf den Wegen und Gartenzäunen mitwachsen lasse, bezeichnen unwissende Normal-Gärtner respektlos als „verwildert“ und „verwahrlost. Es gibt ein einfaches Gegenmittel gegen diese Geschwätz: Hauptwege, die fast unkrautfrei sind. Und straßenseitige Grenzbefestigungen, die sorgsam von Ackerwinden und anderen Pflanzenresten befreit werden. Nach vorne hin darf ein Permakultur-Garten so repräsentativ sauber aussehen, wie jeder andere Garten auch. Nach hinten hin und bei ganz kleinen Gärten mehr in der Gartenmitte, da darf die Wildnis sich ausbreiten.

 

Ich persönlich lasse das Unkraut auf den Beeten wachsen, während die Rasenwege von meinem Mann gepflegt werden, als wäre da keine Permakultur im Garten drin. In den hinteren Gartenecken gibt es dann die Wildblumenwiesen. Das sieht strukturiert und sauber aus, ohne die Artenvielfalt einzuschränken.

 

Wenn Du Deinen Garten vor den hilfreichen Händen unkrautjätender Menschen in Schutz bringen musst, baue einen Zaun. Einen, über den man ungern kIettert und der ein kleines Tor hat, dass man abschließen kann. In weniger drastischen Fällen darfst Du gerne klare Ansagen machen. Das ist Dein Garten und Du alleine entscheidest, wer darin werkeln und Dir helfen darf.

 

 

Oder bitte Deine unermüdlichen ungebetenen Mit-Helfer, mit Dir zusammen im Garten zu arbeiten. Mach Termine mit ihnen aus, an denen Ihr gemeinsam die Gartenarbeit verrichten könnt. Es muss ja nicht sein, dass Du Dich beim Einkaufen amüsierst, während Deine Omi im Garten schwitzt. Zeige, dass Du Dich über ihre Hilfe freust und dann gib ihr eine kleine Einführung in Permakultur-Beetpflege. Ab und zu kommt es dann vor, dass Omis, Schwiegermütter und andere Verwandte dann aus dem Nähkästchen plaudern. Sie können uns wertvolle Tipps für die Gartenarbeit liefern, die unsere jüngere Generation braucht.


Meine Bäume sind zu hoch und werfen Schatten

Alte Bäume, deren Neuanpflanzung weit zurückliegt, müssen meistens stehen bleiben. Das regelt wiederum das jeweilige Bundesland und hängt von ortsüblichen Vorschriften ab.

 

Ein Schattenwurf ist bedauerlich, aber kein Mangel. Diskutiere nicht darüber, ob es im Nachbargarten zu dunkel ist. Dein Nachbar sollte sich freuen, weil er weniger gießen muss. Weil er das nicht sehen kann, lass ihn bei seiner Meinung. Es ist zu dunkel und du kannst es gerade nicht ändern. Es könnte sogar sein, dass Du eine Strafe zahlen musst, wenn Du für ihn den Baum kappst oder fällst. Erkundige Dich im Rathaus bzw. im Gesetzestext. Du kannst ihm entgegenkommen und Dein Bedauern ausdrücken. „Ich würde ja gern. Aber ich darf/kann nicht, weil dieser oder jener Punkt dem entgegensteht.“


Meine Gehölze wachsen über die Grenze

Besonders ärgern sich Nachbarn, wenn der Efeu des anderen das eigene Blumenbeet überwuchert. Es spricht nichts dagegen, den Efeu kurz vor der Grundstücksgrenze zu kappen. Er wächst munter wieder nach und wird an dieser Stelle dichter.

 

Obwohl die Richter größtenteils der Meinung sind, dass Bäume wachsen dürfen, können wir unseren Nachbarn so weit wie möglich entgegen kommen. Keiner mag es, wenn sein Blumenbeet unter dem Ast des Nachbarn verschwindet oder die Kinderschaukel nicht mehr frei hin und her schwingen kann. Sogar für solche Fälle gibt es Regeln, die je nach Ortschaft variieren können. Rechtzeitiges Fragen verhindert hinterher die Peinlichkeit, dass man sich in diesem Punkt geirrt hat und der zornige Nachbar nun doch im Recht war.

 

Viele Nachbarn stört der Überwuchs von älteren Obstbäumen in ihren Garten. Da hängen leckere Kirschen und Äpfel dran, die sie selbst nicht ernten dürfen. Oder erst, wenn das Obst vollmatschig zu Boden gefallen ist. Und deshalb muss der Ast weg. Auf jeden Fall und zwar sofort.

 

Natürlich könntest Du auf Deinem Recht bestehen, dass das Dein Obst ist und dass rechtlich gesehen kein Anspruch auf Schnittmaßnahmen besteht. Obwohl, brauchst Du dieses Obst wirklich? Könnte es den Frieden wiederherstellen, wenn der Nachbar ab jetzt das Obst auf seiner Gartenseite pflücken darf? Eventuell würde der lieber die Kirschen essen, als den Ast abzusägen.

 

Wenn dieser Vorschlag Deinen Nachbarn nicht umstimmt, könntest Du in der nächsten Wuchspause um den lieben Friedens willen für ihn den störenden Ast abschneiden. Natürlich nur, wenn es den Baum nicht zu sehr schädigt.

 

Oder Du stellst auf stur, liest Dir das Nachbarschaftsrecht durch und machst dann. was dort drinsteht. Das ist aus meiner Sicht aber erst dann die passende Antwort, wenn Du alle zwei bis drei Monate mit allen möglichen und unmöglichen Forderungen Deiner Nachbarn konfrontiert wirst. Immer nachzugeben, das würde dann dieses freche Verhalten verstärken..

 

Bei allen Schnittmaßnahmen, die an der Grundstücksgrenze immer mal wieder anfallen, bitte zunächst die Jahreszeit beachten. Große Rückschnitte sind nur im Winter erlaubt, damit die Vögel brüten können.


Meine Stauden wachsen über die Grenze

Meine (Stauden-)Pflanzen wachsen über die Grenze

Ungefragter Pflanzenbewuchs aus Nachbars Garten, das zerstört für viele unserer Mitmenschen das Konzept vom eigenen Garten. Bei stark wachsenden Stauden kannst Du Wurzelsperren einbauen. Meiner Erfahrung nach hält das die Pflanze nicht auf ewig zurück. Die wandern. Durch Wurzeln, die eine Lücke finden und durch Samenflug. Der Löwenzahn, der auf Deiner Wiese blüht, taucht unweigerlich im Gemüsebeet des Nachbarn wieder auf. Genauso wie jedes andere Saatgut, dass in Deinem Garten ausreifen darf.

 

Deine Pflanzen dürfen das. Sie dürfen ausreifen und sich aussamen. Sie dürfen Wurzelausläufer bilden. Wenn Deine Mitmenschen an diesem Punkt ein empfindlich reagieren, dann halte die Beete an ihrer Gartengrenze ein bisschen sauber. Bodendecker, von denen man etwas ernten kann, sind dann eine gute Wahl. Sie halten diesen Grenzbereich sauber und sind für Nicht-Permakultur-Gärtner zumeist erträglicher als bunter Wildblumenbewuchs mit Brennesselbeigabe. Oder pflanze eine Hecke aus bunten Blütenstauden. Die blüht sehr schön und  könnte das Herz Deines Mitmenschen erweichen.


Von Herbstlaub und Wurzelausläufern

Wie man einem Blatt im Wind vermitteln soll, wo es landen darf, um den Nachbarn nicht zu ärgern, ist den Richtern in Deutschland ein Rätsel. Dementsprechend dürfen Laubblätter landen, wo sie wollen. Es kehrt sie derjenige auf, dem das Grundstück gehört. Darüber muss man nicht diskutieren. Älteren und gebrechlichen Nachbarn darf man dabei gerne behilflich sein. Wenn sie es annehmen, ist der Frieden wieder hergestellt.

 

Älter Bäume haben starke und lange Wurzeln. Es gilt hier dasselbe wie beim Blattlaub. Mit Baumwurzeln lässt sich einfach nicht verhandeln. Das gilt genauso für jüngere Bäume. Auch auf deren Wurzelwachstum hast Du keinen Einfluss. Sofern der geforderte Pflanzabstand zur Nachbarsgrenze stimmt, hat der Nachbar das Nachsehen. Er muss es hinnehmen.

 

Wenn sich wegen dieser Wurzeln jedoch langsam Risse in Hauswand oder Fundament des Nachbarn zeigen, dann ist das Eigentum Deines Nachbarn natürlich wichtiger als Dein Baum. Du kannst ja schließlich einen neuen pflanzen. Überlege daher vor jeder Neuanpflanzung in Hausnähe, ob die Wurzeln mehr in die Breite oder mehr in die Tiefe wachsen werden und ob sie Gebäude auf dem Nachbargrundstück beschädigen könnten. Denn für diese Schäden haftest Du.


Mein Bambus stört die Nachbarn

Essbarer Bambus wuchert. Wurzelsperren bringen nichts. Die werden unterwandert. Und dann tauchen viele Meter weiter Riesenhalme im Garten des Nachbarn auf. Diese Bambusableger stören das friedliche Zusammenleben ganz gewaltig. Das unterirdische Wurzelwerk kann sich außerdem von unten in die Gartenlaube Deines Nachbarn hinzwängen.

 

Die beste Lösung ist, Bambus mit stark wuchernden Rhizomausläufern nur dort anzubauen, wo es weit und breit keinen Nachbarn gibt. Für alle anderen wuchernden Bambus-Exemplare werden Wurzelsperren um die 60 cm empfohlen. Die Mitarbeiter im Gartenfachmarkt wissen, was Dein neuer Bambus für eine Wurzelsperre braucht, damit Du und Deinen Nachbarn weiterhin in Frieden miteinander halten.


Ärger mit Mulch und Komposthaufen

„Da sind Ratten im Garten“ schrie eine Gartennachbarin panikerfüllt und sprang auf den Tisch. Schon wurden die Kriegstrommeln geschlagen. Dass es an diesem Flusslauf schon lange Wanderratten gegeben hat, war plötzlich unbedeutend. Die Permakultur-Garten nebenan war auf alle Fälle schuld.Und diese ekelige Mulchen! Ja, das ist bestimmt der Unsinn, der die Ratten in die Schrebergartenkolonie gelockt hat.

Aber mal im Ernst: Mulch, der ausschließlich aus frischen Grasschnitt, Unkraut, Laub und Heu besteht, wird von Ratten verschmäht. Bleib cool und mulche Deine Beete wie bisher.

 

Aber wenn es erstmal soweit ist, dass man Dir sämtliche Ratten und Mäuse der Welt andichtet, dann ist Dein angeblich ach so stinkende Komposthaufen garantiert der nächste Kandidat. Darum, meine lieben Permakultur-Gärtner: Auf den Kompost gehören ausschließlich Gartenabfälle und Küchenabfälle, die so auch im Garten gewachsen sein könnten. Für alles andere gibt es die Bio-Tonne. Ein paar von Deinen Eierschalen kannst Du zerkleinert tief unter dem anderen Grünzeug verstecken.

 

Doch niemals sollten sich gekochte Essensreste wie Fleisch oder Knochen in Deinem Kompost finden lassen. Das würde zwar alles verrotten, zieht aber tatsächlich Ratten und andere Wildtiere an. Und wer die im Garten hat, der muss den Kammerjäger bezahlen. Ob er will oder nicht. Lebendfallen gelten nicht als Ausrede. Nicht in dieser Welt.

 

Um Ärger mit dem Kompost zu vermeiden, stelle ihn von vorneherein an eine unauffällige halbschattige, oder schattige Stelle. Etwas außerhalb der Sichtweite und doch gut erreichbar.

 

Auf meinen Beeten mulche ich ausschließlich frisch, mit Sachen aus dem Garten und nie mit Abfällen aus der Küche. Da bleibt dann die Gerüchteküche kalt. Außerdem bleibt der Mulch feinsäuberlich auf meinen Beeten, die zudem eine klare Abtrennung zum Wegenetz haben. Dann hat alles genau die Ordnung, die unsere Mitbürger benötigen. Die Natur benötigt diese Ordnung nicht, das ist klar. Aber für vorbeigehende Spaziergänger ist der Anblick vertrauter.


Erlaubter Wildwuchs im Garten

Im Prinzip darfst Du Deinen Garten so verwildern lassen, wie es Dir passt. Verwilderte Flächen gehören schließlich zur Permakultur mit dazu. Weil das aber das Schönheitsempfinden vieler Menschen stört, benötigst Du ein paar gepflegte Stellen in Deinem Garten. Es sind  die Flächen, wo man die ordnende Hand des Menschen deutlich sehen kann. Zum Beispiel der Sitzplatz und Blumenbeet an der Terrasse. Eine weitere dieser Flächen ohne allzu viel Wildwuchs sollte sich vorzugsweise im vorderen Gartenteil befinden, den man von der Strasse gut einsehen kann.

 

Deine Wiesen darfst du wachsen lassen, wie es Dir gefällt. Ob und wie oft Du eine Wiese mähen musst, sagt Dir der freundliche Beamte vom Amt. Falls es in Deiner Ortschaft wegen der Gartengestaltung und Gartenpflege keine weiteren Vorschriften gibt, gilt für Dich das jeweilige Nachbarschaftsrecht der Bundesländer.

 

Mein Rat bezüglich des Mähens von Wiesen: Mähe sie zweimal jährlich mit der Sense. Einmal Ende Juni, bevor das Gras vergilbt und einmal im Herbst vor dem Blattfall. Dieses zweimalige Mähen beschert Dir den größten Artenreichtum und schont gleichzeitig die Wiesenmitbewohner.


Müll und Sammelgut im Garten

Was überhaupt nicht gut ankommt, ist, wenn sich Baumaterial, ausrangierte Gegenstände und Sammelgut in Deinem Garten befinden. Für Dich mag das normal sein. Denn schließlich hast Du noch etwas damit vor. Solche Gegenstände gehören um des lieben Friedens willen hinter verschlossene Türen. Dort sind sie bestens vor Witterungseinflüssen geschützt und werden seltener zur  Wohnstatt für Ratten und andere Schädlinge.

 

Baumaterial, das nicht innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen verbaut werden kann, hat in keinem Permakultur- oder Naturgarten etwas zu suchen. Das stört die Optik und schmälert den guten Ruf der Permakultur. Lass Dir Dein Baumaterial liefern, wenn Du es unmittelbar benötigst – „just in time“. Du pflegst einen Naturgarten und der sollte durchgehend wie eine Idylle aussehen. 


Meine Katzen in Nachbars Garten

Zunächst: In jedem mir bekannten Permakultur-Garten gibt es Wühlmäuse. Die jungen Gehölze werden deswegen durch Drahtkörbe oder unverzinktem Kaninchendraht geschützt, den man in die Erde mit einbuddelt und rundum – also bis zum Stamm - um die Wurzeln legt. Die Wurzeln der Stauden und der anderen Nutzpflanzen sind den Wühlmäusen indessen hilflos ausgeliefert. Einigen Gärtnern gelingt es, diese Schädlinge Richtung Topinamburbeet abzulenken. Dann gibt es eine kleinere Topinambur-Ernte, während die anderen Gemüse und Jungpflanzen geschützt sind. 

 

Der effektivste Wühlmausschreck ist: Die Katze. Wessen Garten im Jagdgebiet von mindestens einer Katze liegt, der klagt weniger bis gar nicht über Wühlmäuse. Und auch nicht über andere Mäuse, die über Beete, in Hausfassaden und bis in die Häuer hineinhuschen.

 

Katzen, die es sich in der Nähe des Hühnerstalles gemütlich machen und sich wegen kleiner Futtergaben gerne dort aufhalten, vertreiben gleichzeitig alle anwesenden Mäuse. Und die Maus, die sich nicht vertreiben lässt, wird von der Katze gefangen und den Menschen als Trophäe zu Füßen gelegt. Dieser Effekt hält eine zeitlang an, selbst wenn die Katze ihr Revier wechselt oder sich eine zeitlang nicht blicken lässt.

 

Trotzdem sind Katzen manchem ein Dorn im Auge. Diese Mitmenschen haben leider kein Glück mit ihrem Wunsch nach einer katzenfreien Umgebung. Herumlaufende Katzen gehören mit zu Natur und zur deutschen Kultur. Sie müssen von allen geduldet werden. Und die meisten Nachbarn können durchaus mit ein paar Katzen in ihrer Umgebung leben. Sie mögen sie nicht in Unmengen. Zwei Hauskatzen pro Haushalt sollten genügen, um sämtliche Wühlmausprobleme in Deinem Garten sowie in den Gärten Deiner Nachbarschaft zu beseitigen.

 

Was jeder Gartenbesitzer hasst, ist wenn eine Katze sich erdreistet, im gerade bepflanzten Blumenbeet ihr Geschäft zu verrichten Wenn sie dafür die Erde umwühlt und kleine Pflänzchen freilegt. Du, der Katzenbesitzer sollst dass dann vermeiden. Was im Grunde nicht geht. Denn keine Katze versteht, warum gerade dieses Beet kein Katzenklo sein darf.

 

Wir könnten nun unsere Ohren auf Durchzug stellen und hätten damit Recht. Nichtsdestotrotz geht es hier um das harmonische Miteinander. Wir sollten unseren Mitmenschen Lösungen vorschlagen können, die Deine und andere Katzen von den Blumenbeeten fernhalten.

 

Tipps für alle neu angelegten Beete, die kein Katzenklo werden sollen: 

 

  • Kaninchendraht auf die freien Erdflächen legen. Nach ein paar Tagen wird sich die Erde dort verfestigt haben und die Katze wird für ihr Geschäft dort nicht mehr machen wollen. Dann kann der Kaninchendraht wieder weg.
  • Ein paar „Verpiss-Dich-Pflanzen“ mit ins Beet einpflanzen. Diese Pflanzen wirken oder kurzfristig. Die Katzen gewöhnen sich an den Geruch. Wenn das Beet dauerhaft lockere Erde enthält, überwiegt der Buddeltrieb der Katze. Soll übrigens auch wildlebende Kaninchen abhalten. Ob´s stimmt? Muss man ausprobieren.
  • Einjährige Weihrauchpflanze mit ins Beet setzen. Diese Zierpflanze mit grün-weiß panaschierten Blättern riecht stark und hält auch Hunde zurück.
  • Es mit einem Abwehrspray aus dem Baufachmarkt versuchen. Die Substanz wird dorthin gesprüht, wo Tiere, wie Katzen, Hunde und Marder nicht hinsollen. Sie wirken über den Geruch und enthalten ein paar Giftstoffe. Somit ein Produkt für alle Nicht-Natur-Gärten. 
  • Einen Solarstab mit eingebauter Wasserpistole ins Beet stecken. Laufen Hund oder Katze durch den Bewegungsmelder, dann bekommen sie einen kleinen Sprühstoß Wasser ab.
  • Einen Katzenschreck ins Gartenbeet stecken. Dieser gibt bei Bedarf hochfrequente Töne ab, die Hunde und andere Tiere angeblich nicht stören.
  • Die einfachste aller Maßnahmen ist, die Erde rund um die gesetzten Jungpflanzen fest zu klopfen. Man tritt einmal mit dem Fuß auf die freie Erdfläche. Für kleinere Zwischenräume kann man mit der Hacke festdrücken.
  • Die lockere Erde mit stinkender Brennessel-Holunder-Jauche gießen. Dort wo es stinkt, fühlen sich weder Katzen noch Wühlmäuse wohl.

Nachbars Hunde in meinem Garten

Da kommt man in seinen Garten und findet Hundekot vor. Auf dem Weg, in den Beeten und unter der Kinderschaukel. Falls es  Krankheitserreger vom Hundekot aufs Gemüse schaffen, wird es mehr als unappetitlich. Hundekot ist krankheitserregend. Darum lässt man Hunde niemals dort freilaufen, wo man sein Essen anbaut. Kein Hund hat unbeaufsichtigt etwas in den Gärten der Nachbarschaft verloren. Damit das nicht passiert, gibt es Leinen.

 

Aber was kannst Du tun, wenn sich Hunde in Deinem Garten die Zeit vertreiben? Sie buddeln und jagen durchaus Mäuse, produzieren dabei aber hauptsächlich unschöne Erdlöcher. Sie verkacken das Gemüse. Du könntest Sie durch Schimpfen vertreiben. Doch viele Hunde kehren zurück, sobald Du Deinen Garten verlässt.

 

Gegenüber Hundebesitzern hast Du einen Anspruch auf Unterlassung. Dummerweise sind gerade diese Hundebesitzer auf diesem Ohr durchaus schwerhörig. Wer sich schon nicht darum schert, wie sein Hund seine Freizeit verbringt, wird sich um Wünsche seiner Mitmenschen noch weniger kümmern.

 

Die beste Antwort ist daher, von Beginn an einen Zaun mit engen und hohen Zaunlatten zu wählen. Zumindest einen Zaun, der so gebaut ist, dass Hunde weder durchschlüpfen noch hinüberhüpfen können. Dann kommen erst gar keine Hunde in Deinen Garten und du wirst mit diesen Mitmenschen freundlich schwätzen können, anstatt sie ermahnen zum müssen.

 

Wenn es sein muss und der jetzige Zaun nicht ausgewechselt werden kann, könntest Du Deinen Zaun provisorisch verstärken. Nimm ein paar Latten und setze sie zwischen die alten Latten. Das wäre so ein Provisorium. Stacheldraht ist nicht erlaubt, weil vorbeigehende Menschen sich daran verletzen können.

 

Falls Du wegen eines Hundes am Ende mit Deinen Nerven bist, kannst Du gerne im Rathaus um Hilfe bitten. Denn der entsprechende Hund ist so gut wie niemals nur in Deinem Garten aktiv. Aber wie schon gesagt, diese Art von Hundebesitzern reagiert nicht immer verständnisvoll auf Ansprachen dieser Art. Darum ist es gut, das zu delegieren.

 

 

Wenn dann alles nichts genützt hat, dann hilft Dir vielleicht ein kleines Schild. Darauf steht für alle gut sichtbar, dass zurzeit Schädlinge wie Ratten bekämpft werden oder. Giftköder ausgelegt wurden. Bitte nicht bluffen, sondern wirklich gegen diese Schädlinge vorgehen. Denn auch diese Tiere können schlimme Krankheiten übertragen.


Von Hühnern und Nachbarn

Draußen auf dem Land ist es normal, das morgens der Hahn kräht und Gruppen von Hühnern gut eingezäunt ihren Auslauf im Garten haben. Das größte Problem sind hier Hunde, die sich das eine oder andere Huhn wegschnappen. Zwar müssen Hundehalter darauf achten, dass ihr Hund das nicht macht. Jedoch liegt die Hauptverantwortung bei Dir. Stelle deshalb sicher, dass Dein mobiler Hühnerzaun keine Hunde hindurch lässt

 

Achte auf die Gefahr aus der Luft und treffe Vorsorge. Kein Nachbar möchte die Reste eines Huhnes bei sich im Garten finden, dass einem Greifvogel zum Opfer gefallen ist.

 

Gebe weiterhin darauf acht, dass Deine Hühner nicht im unmittelbaren Zugriff fremder Menschen befinden. Ab und zu haben Menschen Hunger oder mögen keine Tiere.

 

In Wohngebieten, in denen noch nie ein Hahn gekräht hat, wollen die Menschen morgens ausschlafen. Schaffe Dir keinen Hahn an und halte nur wenige Hühner. Auf keinen Fall mehr als 20 Stück. Eher weniger. Oder baue Deinem Hahn einen schalldichten Stall und lass ihn per Schaltuhr erst dann an die frische Luft, wenn allgemeine Nachtruhe vorbei ist. Das ist kein Witz, sondern bitterer Ernst.

 

Für alle anderen Wohnorte gilt im Groben, dass das erlaubt ist, was ortsüblich ist. Also hast Du in einem Dorfkerngebiet eher Deine Ruhe in Bezug auf die Hühnerhaltung als in einem Gewerbegebiet. Es ist im Zweifelsfall unerheblich, dass der Autoverkehr vor Deinem Haus Deinen Hahn hinter dem Haus übertönt. In jedem Fall hat jeder Richter zum Thema Hühnerhaltung seine eigene Meinung. Vermeide deshalb Rechtsstreitigkeiten und gehe umsichtig vor.

 

Beim Thema Stallgeruch haben viele Menschen hochsensible Nasen. Vermeide auf jeden Fall, dass Dein Hühnerstall stinkt. Regelmäßiges Ausmisten dient dabei in erster Linie der Gesundheit Deiner Tiere. Wähle zudem einen weitläufigen Stall, der genügend Tageslicht und frische Luft hereinlässt. Sorge für sauberes Wasser und ein gute Futterversorgung. Wenn Dir ein Tier verstirbt, entsorge es unauffällig. Nimm alle Pflichttermine für die Impfungen der Tiere wahr und melde Deine Tiere an. So bist Du gut gewappnet, falls jemanden Deine Tierhaltung nicht gefällt.


Von Bienen und Nachbarn

Wenn eine Biene einen Menschen sticht, dann haftet der Imker, dessen Bienestöcke am nächsten dran sind. Unabhängig davon, welche Biene zugestochen hat. Versichere Deine Bienen über den örtlichen Imkerverein. Stelle in großen Gärten höchstens 6 Bienenvölker auf und zwar mit Flugloch Richtung Süden. 8 Meter Richtung Süden und 3 Meter Richtung Osten und Westen sollten keine Menschen durchlaufen müssen. Woher ich diese Information habe, weiß ich nicht mehr. Ich habe Sie mir gut gemerkt und bin gut damit gefahren.

 

Im Sommer stellst Du als Imker Deinen Bienen Wasser direkt am Stock zur Verfügung. Dadurch überredest Du Deine Bienen, bei Dir zu trinken und nicht am Pool des Nachbarn.

 

Wenn Dir Deine Bienen entwischen und in anderen Gärten als Schwarm landen, versuche sie einzufangen. In diesem Fall darfst Du auch ohne Erlaubnis jedes Grundstück betreten. Wenn dabei etwas zu Bruch geht, musst Du es ersetzen. Die meisten Gartenbesitzer freuen sich, wenn der Imker vor der Tür steht und sie von ihren Gästen befreit.

Ab und zu erscheinen gleich zwei benachbarte Imker und wollen denselben Bienenschwarm mitnehmen. Der Schwarm gehört dem, der zuerst die „Verfolgung“ aufgenommen hat. Wenn Du für das Einfangen der Bienen Deine Sachen holen musst, dann lass einen Gegenstand, z.B. Deine Jacke, bei den Bienen zurück. Dann sieht Dein Nachbar, dass Du das erledigst.


Rechtliches rund um die Gartengrenze

Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, erkundige Dich vor allen Arbeiten in Grenznähe in den Originaltexten der einzelnen Bundesländer nach zum Beispiel unter: https://mein-nachbarrecht.de/nachbarrechtsgesetze und erfrage im Anschluss mögliche Sonderregelungen für Deine Ortschaft und die jeweilige Straße im Rathaus. Das Hauptstichwort ist „ortsüblich“. Erst dann sprich mit den Menschen, die von Deinem Vorhaben unmittelbar betroffen sind. Dadurch kannst Du ihnen Vorschläge machen, die tatsächlich umsetzbar sind. Und ab diesem Zeitpunkt gilt: Gut ist, was beiden gefällt oder erträglich finden.

 

Eine Grenze oder eine Befriedung, die viele Deiner Nachbarn haben und die ins Bild passt, wird gerne gesehen und gilt als ortsüblich. Eine Grenzbebauung, die total aus dem Rahmen fällt, könnte schwieriger werden. Auf keinen Fall sollte es Dir passieren, dass Du deine mühsam errichtete Trockenmauer an einer Grenze wieder zurückbauen musst, weil jemand in Deiner Nähe einen besseren Draht zu Amt hat als Du.

 

Viele Rathäuser sind gerade jetzt neuen und umweltfreundlichen Ideen gegenüber aufgeschlossen. Alleine deshalb lohnt es, dort nachzufragen und sich eine Erlaubnis geben zu lassen. Zusätzlich ist es eine sehr gute Idee, das Projekt mit Hilfe von ein paar Beispielfotos den unmittelbar betroffenen Mitmenschen vorzustellen. Je nach Bundesland wirst Du sie sogar höflich und schriftlich um Erlaubnis bitten müssen.

 

Es heißt, wo kein Kläger, da kein Richter. Das stimmt. Mitmenschen, die sich verstehen, könnten rein theoretisch ein wenig außerhalb dieser Regeln agieren. Doch wenn sie es tun, könnte irgendwann jemand erscheinen, dem es nicht gefällt. Und dann hättest Du genau den Ärger, den Du vorher vermeiden wolltest.

 

 

Deshalb gibt es bei allen Pflanzaktivitäten am Gartenzaun Verjährungsfristen. Das betrifft zugleich viele Baumaßnahmen und ist für viele Gehölze einzeln geregelt. Sowohl nach Wuchshöhe als auch nach Art der Bepflanzung. So regelt Bayern 5 Jahre als Verjährung festgelegt, was grün ist und wächst. Damit irgendwann einmal Ruhe ist und der Baum stehen bleiben darf zum Beispiel unter: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayAGBGB-52

 

Wie ist es an Deinem Wohnort? Einmal googeln bitte, dann weißt Du es.


Unerlaubtes Betreten des Grundstückes

Das passiert erfahrungsgemäß dann, wenn Du nicht da bist. Dann greift das Hausrecht, nicht das Nachbarschaftsrecht. Grundstücke ohne klare Grenze dürfen betreten werden. Zäune, Mauern und Hecken bedeuten, dass hier Dein persönlicher Lebensbereich beginnt. Wer immer wieder unerlaubt hineinläuft, sich umschaut, etwas mitnimmt oder umgestaltet, hat in Deinem Garten nichts verloren. Sprich diesen Menschen einmal freundlich aber deutlich darauf an. Sieh zu, dass das jemand mitbekommt.

 

Wenn auch das nichts hilft, erteile ein kurzes schriftliches Hausverbot. Die gute Beziehung ist dann hinüber. Aber war sie vorher in Ordnung? Meistens kehrt nach diesem Brief Ruhe ein.

 

Wenn nicht, hast Du ab jetzt zumindest die Wahlmöglichkeit, ob Du es noch einmal selbst versuchen möchtest und Dir den Mund fusselig redest  - oder ob Du einen Polizeibeamten von der nächsten Diensstelle bittest, dieses kurze Gespräch für Dich zu führen.


Hammerschlagsrecht und Gartenarbeiten

Wenn man für eine Gartenarbeit das Grundstück des anderen betreten muss, muss man diesen fragen. Und der muss es letztendlich erlauben. Nicht sofort, aber innerhalb eines angemessenen Zeitraumes. Das nennt man „Hammerschlagsrecht“ und betrifft auch notwendige Bauarbeiten, die das Betreten fremder Grundstücke notwendig machen. 


Gartenhäuschen und feste Lauben

Alles, was Du baust und fest mit dem Boden verbindest, unterliegt dem Baurecht. Es gibt Grenzen für das, was man an der Grenze mit oder ohne Baugenehmigung aufbauen darf. Das gilt sowohl für Sichtschutzzäune, wie für große Spiellandschaften, von denen aus man die Nachbarin am Pool bewundern könnte, die sich  bisher mit einer dichten Hecke vor den Blicken ihrer Menschen verborgen hat.  Und wenn fragt man da? Das Bundesland und das Rathaus.  Und bei genehmigungspflichtigen Baumaßnahmen so gut wie immer den Nachbarn. Und das schriftlich.


Pöbeleien und Beleidigungen

Stell Dir vor, Du hast alles für ein gutes nachbarschaftliches und mitmenschliches Verhältnis getan und trotzdem pöbelt dich da jemand quer über den Gartenzaun an. Mal stört Dein Garten, mal störst Du, mal Deine Nutztiere. Die Auswahl der Themen und der Schimpfwörter ist dabei nahezu beliebig.

 

  • Nicht zurück pöbeln und nicht zurück beleidigen ist die erste Maßnahme. Wir Permakultur-Gärtner haben Stil. Wir sind die Zukunft und haben so ein Verhalten nicht nötig. Wir verbitten uns einmal kurz  und knapp dieses Verhalten und schweigen dann vorbildlich.
  •  Dieses unflätige Verhalten zu ignorieren, bis einem das Ignorieren zu den Ohren rauskommt, ist die zweite Maßnahme. Gut ist, wenn alle Familienmitglieder und Gäste mitmachen. Das hilft auf die Dauer gesehen mehr, als zu darauf zu reagieren.
  • Dokumentieren und Beweise sichern, ist die dritte, stille Maßnahme.
  • Wenn die Beleidigungen und Pöbeleien Dir und Deiner Familie zu heftig werden, geht es ans Delegieren. Dafür brauchst Du keinen Anwalt. Die mahnende Ansprache erhält übernimmt jemand von der nächsten Polizeistation für Dich. Das sind Leute, die wissen, wie man sich durchsetzt.
  • Und was machst Du währenddessen? In all den Monaten, in denen Deine Nerven blank liegen? Du, Dein Lebenspartner, Deine Kinder und alle Deine Gäste tun in dieser konfliktgeladenen Zeitspanne so, als wäre nichts passiert. Ihr lebt in und mit Eurem Garten weiter wie bisher. Die Strategie der Nicht-Beachtung ist das einfachste und das effektivste Mittel  in Konflikten und Streitigkeiten, die man auf argumentativer Ebene nicht lösen kann. (Für alle anderen Fälle gilt: Miteinander reden, bis man sich versteht.)
  • Hatte das jetzt was mit Permakultur zu tun? Nein. Das kommt in den besten Nachbarschaften vor. Es ist völlig unabhängig von der Art der Gartengestaltung oder vom Zustand Deines Gartens. 

Wenn Deine Kinder zu "laut" sind...

Kinderlärm muss toleriert werden, sagt das Recht. Lautes Spielen und rufende Kinder gehören zum Leben, so die Gerichtsurteile. Genauso wie das Baby, dass die halbe Nacht lang weint. Du aber willst Deinen älteren Kindern in erster Linie Rücksichtnahme auf Tiere, Pflanzen und Menschen vermitteln. Denn diese Rücksichtnahme gehört für mich zur Permakultur mit dazu.

 

Meine Empfehlung. Verordne Deinen Kindern Ruhezeiten. Das ist wohltuend. Für uns und die Kinder. Bestimme eine Mittagszeit, in der sie in Haus und Garten ruhig und leise spielen dürfen. Kinder brauchen dafür ein paar Versuche. In ein paar Wochen wissen sie dann recht genau, welche Spielorte und welche Spiele in der Mittagszeit „leise genug“ sind.

 

Zwei Sunden Mittagsruhe zwischen 12.00 und 15.00 Uhr sollten hier als ausreichend gelten. Abends, so ungefähr gegen 20.00 oder 21.00 Uhr gelten für Deine Kinder dann wieder die gleichen Regeln wie in der Mittagszeit. Wer dann noch meckert, der sollte in eine Seniorenwohnanlage ohne Kinderlärm umziehen!


Musik in Deinem Garten

Bevor Du Deine Trommeln, Tamburine und Gitarren rausholst, erkundige Dich nach den örtlichen Ruhezeiten und den Spielregeln für Hausmusik. In Mietwohnungen und Mietgärten regelt das die Hausordnung. Für Einfamilienhäusern und dazugehörige Gartenflächen werden die Ruhezeiten von der Stadt- oder Gemeindeverwaltung bestimmt. Ein präventiver Anruf beim zuständigen Ordnungsamt bringt definitiv Klarheit. Eine nicht so gute Idee ist es, diesbezüglich ausgerechnet die Nachbarn zu befragen. Die könnten sich irren. Oder sie könnten nach Gutdünken beliebige Ruhezeiten einfordern, die es gar nicht gibt. Ist alles schon passiert.

 

Wenn das geklärt ist, dann erfreue Dich an Deiner Musik. Falls Du aus religiösen Gründen und ohne elektronische Verstärkung privat Musik machst, gelten diese Ruhezeiten nicht. Denn die freie Religionsausübung wird höher bewertet, als das Bedürfnis Deiner Mitmenschen nach Ruhe. Es liegt an Dir, wie viel Rücksicht Du nehmen willst. Sei diesbezüglich mutig. Denn die Kirchenglocken der großen Kirchen läuten jeden Tag dreimal täglich zum Gebet und der Muezzin darf ohne Lautsprecher fünfmal rufen, wenn er es möchte.

 

Bei normaler digitaler Musik aus dem Radio solltest Du natürlich immer eine angenehme Zimmerlautstärke auswählen. Es gibt Ausnahmen: Zu Karneval, zu Silvester und auf Hochzeitsfeiern. Die sind örtlich verschieden geregelt.


Filmen und Fotografieren

Herzlichen Glückwunsch! Es gibt offensichtlich etwas zum Teilen. Etwas, dass Dein Mitmensch seinen Freunden oder der Öffentlichkeit unbedingt mitteilen will. Das ist Werbung für Dich. Sogar dann, wenn er in den Kommentaren darin kräftig ablästert. Denn jeder Kommentar, egal ob gut oder schlecht, macht Dich bekannter und vergrößert Dein Renommee. Veröffentliche ein paar weitere Bilder oder Videos von Deinem Garten und kommentiere diese positiv, ohne die Schmäh-Kritik zu erwähnen.

 

Rein rechtlich verstehe ich persönlich es so, dass Fotos und Filmaufnahmen erlaubt sind, wenn man sie von der Straße aus macht und dabei keine Drohne und keine fest installierte Kamera benutzt. Menschen, die dabei zufällig durchs Bild laufen, sollten aus Datenschutzgründen und der Rücksichtnahme wegen unkenntlich gemacht werden. Jemanden mit Absicht zu fotografieren, der das nicht will, ist keine gute Idee. Außerdem dürfen keinen Adressdaten mit veröffentlicht werden. Personen dürfen auf öffentlichen Plattformen nicht herabwürdigend dargestellt werden. Kinderfotos bitte nur mit Erlaubnis der Eltern. So verstehe ich es. Aber die Rechtslage kann sich ändern oder ich könnte mich irren. Frag lieber einen Anwalt oder jemanden, der sich im Datenschutz sehr gut auskennt. Diese Menschen wissen, ab wann Deine oder die Privatsphäre Deiner Mitmenschen beeinträchtigt sein könnte.

 

Wenn Du beim Spazierengehen einen Garten entdeckst, den Du ausführlich filmen oder fotografieren willst, dann bitte um Erlaubnis. Schnappschüsse von hübschen Blumen und Beeten werden gesellschaftlich toleriert. Alles was länger als ein paar Sekunden dauert, da würden die Gartenbesitzer gerne mit einbezogen werden. 


Wildkameras und Tierbeobachtung

Mit Wildkameras werden Tiere gefilmt, keine Menschen. Sie geben Dir einen faszinierenden Einblick in das, was Tiere tagsüber bzw. nachts in Deinem Garten machen. Genieße diese Fotos und kleinen Videofilme und widerstehe dem Wunsch, diese Beobachtungen auf öffentlichen Freiflächen oder in anderen Gärten fortzusetzen. Wenn Du eine Wildkamera einsetzen möchtest, um auf Deinem Grundstück Sachbeschädigungen nachzuweisen, dann lass Dich vorher beraten. Es gibt enge Grenzen für das, was als angemessen gilt.


Licht im Garten stört die Nachbarn

Die kleinen Zierleuchten, die mit Solarzellen betrieben werden, dürften für Deine Mitmenschen keine Lichtbelästigung darstellen. Aber braucht Deine Permakultur eine intensive nächtliche Beleuchtung durch viele Solarlampen? Dein Garten ist ein Naturgarten, indem die Tiere nachts schlafen möchten. Die vielen kleinen Lichtquellen hindern sie daran. Wenn Du diese Lichter liebst, dann beschränke sie auf den Sitzplatz und die Wege, die Du nachts und im Dunkeln benutzen willst.

 

Wenn bereits Straßenlampen Menschen vom Schlafen abhalten können, dann schafft es eine Flutlichtanlage, die Haus, Hof und Garten vor unbefugtem Betreten schützen soll, garantiert.

 

Bisweilen ist es nötig, dass Du Deinen Garten oder Deinen Hofbereich mit grell aufflackerndem Flutlicht schützt. Richte die Bewegungsmelder so aus, dass Sie nicht direkt in die Gärten und Fenster Deiner Mitmenschen scheinen. Sie sollten auch nicht anspringen, wenn jemand weit ab von Deinem Privatbereich einen nächtlichen Spaziergang machen möchte. Übrigens. Die meisten Flutlichtanlagen funktionieren auch mit schwächeren Leuchtmitteln. Das ist dann angenehmer. Für Dich, Deine Besucher und für die Tierwelt.


Grillen und offenes Feuer im Garten

Stell Dir vor, Du lebst vegan und Dein Nachbar grillt dreimal in der Woche dickes Roastbeef, Fleischklöpse und Nackensteak. Und am Freitag räuchert er seinen Fisch. Wäre Dir das zuviel? Mir auch.

 

Wenn Du den Grill anwirfst und der Wind den Qualm zu den Nachbarn weht, geht es ihm genauso. Fertig ist der Nachbarschaftsstreit. Und wie immer in deutschen Nachbarschaftsfragen Jeder Richter urteilt verschieden.

 

Könntest Du Deinen Grill und Deine Feuerschale so platzieren, dass der Rauch nicht unmittelbar bei den Nachbarn landet? Dann ist alles gut. Gegen nicht vorhandenen Qualm kann man nicht meckern. Jedenfalls nicht erfolgreich. Wir Permakultur-Gärtner lieben unsere Gärten und der eine oder andere von uns verlegt im Sommer seine gesamte Küche in den Garten. Wir sollten darauf achten, dass wir dabei nicht mehr offene Feuer anzünden, als die Menschen, die in unserer Nähe wohnen.

 

Wenn Du den Rauchgeruch nicht ganz vermeiden kannst, dann verzichten an Tagen mit starkem Wind auf offene Feuerstellen. Oder grille aus Rücksichtnahme auf dem Gas- oder Elektrogrill. Koch- und Bratgerüche sind keine Geruchsbelästigung. Die kommen ja schließlich auch aus jedem Küchenfenster und aus den Abluftschächten von Dunstabzugshauben.

 

Verzichte in Zeiten mit Waldbrandgefahr auf die Benutzung der Feuerschale und zünde kein Lagerfeuer mehr an. Deine Feuerschal mag durchaus sicher und feuerfest stehen. Du könntest sogar ein Brennmittel benutzen, dass keinen Funkeflug verursacht. Trotzdem: Deine Mitmenschen fürchten beim Anblick von Feuer um alles, was ihnen wichtig ist. Verpasse auf keinen Fall die hochsommerliche die Eilmeldung. dass ab jetzt sämtliche Feuer in Gärten verboten sind. 


Böse Briefe vom Nachbarn

Wenn ein wütender Brief von Deinen Nachbarn in Deinem Briefkasten landet, dann ist ein Streit am Eskalieren. Oder Du hast ein wichtiges Bedürfnis Deiner Nachbarn übersehen. Oder Du bist an jemanden geraten, der gerne schriftlich streitet.

 

Wenn Du Deinem Nachbarn ihren schriftlich geäußerten Wunsch erfüllen kannst, ohne dass es Dir weh tut – dann tu es.

 

Wenn Du den Wunsch für überzogen hältst oder Du ihn nicht erfüllen willst, dann hole Dir rechtlichen Rat. Rechtsschutzversicherungen bieten oft einen telefonische Erstberatung an, die kostenlos ist. Es gibt nur wenige Fragen, die sich nicht mit einem kleinen Anruf bei diesen Profis beantworten lassen. Und dann überlege Dir, was Du mit der Rechtsinformation machen möchtest.

 

Wenn Du und Dein Mitmensch sich danach nicht einigen können und jeder auf seiner Meinung besteht, folgt bestimmt bald ein zweiter Brief mit einer Fristsetzung. Nervöse Zeitgenossen lassen den von einem Rechtsanwalt schreiben. Überlege Dir, was Du willst und mach einen Vorschlag. Oder bestehe weiterhin auf Deiner Meinung.

 

Gerne kannst Du vorher noch einmal bei Deiner Rechtsschutzversicherung oder bei einem Mieterverein anrufen. Denn beide Anlaufstellen wollen Gerichtsverfahren vermeiden, weil die teuer sind. Rechtsanwälte könnten Dich ebenfalls beraten. Aber die leben davon, dass Du und andere sich unnötig vor Gericht vergnügen. Der Rechtsanwalt kassiert immer, egal ob Du verlierst oder gewinnst. Ob Du und Dein Nachbar sich nach dem Gerichtsverfahren noch in die Augen schauen können, ist für ihn nebensächlich. Denn er wohnt woanders.

 

Falls der Konflikt fortbesteht, könnte Dich Dein Nachbar verklagen. Vermeide dies durch „Schlichtung“ und „Mediation“. In vielen Bundesländern ist verbindlich eine Schlichtung dazwischen geschaltet. Frage beim Amtsgericht nach, ob in Deinem Bundesland diese Pflicht besteht und wer für Dich zuständig ist.

 

Gegen eine kleine Gebühr bzw. Kostenpauschale wird dort in Anwesenheit eines Fachmannes in Rechtsfragen verhandelt. Gibt es keine öffentliche Schlichtung, kannst Du eine private Firma oder einen Rechtsanwalt mit der Schlichtung beauftragen. Das ist günstiger als das Gerichtsverfahren und schont Deine Rechtsschutzversicherung. Die findet es gar nicht gut, wenn Du sie allzu oft in Anspruch nimmst. Hebe Dir Deinen Rechtsschutz für die ganz dicken Brocken auf.

 

Erst danach, wenn das alles nichts geholfen hat, brauchst Du einen Anwalt und kommst um ein Gerichtsverfahren nicht herum. Bedenke, dass Dein Grundstück in Zeiten voller Nachbarschaftsstreitigkeiten schlechter verkäuflich ist. Du müsstest jeden ernsthaft interessierten Käufer über die Konflikte informieren. Ist es da nicht besser, ab und zu nachzugeben?


Wie man Nachbarschaftsstreitigkeiten vermeidet

Es gibt keine Garantie, dass diese Ideen jeden Streit und jeden Unmut am Gartenzaun verhindern werden.  Dafür sind wir alle viel zu unterschiedlich. Du kannst Dir in der Regel Deine Mitmenschen nicht aussuchen und hast rein praktisch gesehen sehr wenig Einfluss auf deren Verhalten. Menschen sind, wie sie sind. Zum Beispiel wird ein ausgesprochener Morgenmuffel wird weiter vor sich hin muffeln. Das kannst Du nun mal nicht ändern.

 

 Ein Mitmensch der sich an Schimpfwörter und Sachbeschädigungen gewöhnt hat, wird nicht damit aufhören, nur weil Du ab heute sein Nachbar ist. Gut möglich, dass er sich bemüht und sich bessern möchte. Aber ob das von Dauer ist, hängt nicht von Dir ab.

 

Die allermeisten Menschen jedoch, die möchten sich gut benehmen. Es sind gute Nachbarn. Und die sind glücklicherweise in der Überzahl. Demnach hast Du gute Karten, um mit den allermeisten Deiner Mitmenschen glücklich und zufrieden zusammen zu leben und die schönen Kontakte in Deiner Nachbarschaft zu genießen.

 

Der Einfluss, den unser Verhalten auf das Verhalten anderer Menschen hat, wird meistens überschätzt. Aber Du kannst alles dafür tun, dass von Deiner Seite aus alles in Butter ist bzw. wieder in Ordnung kommt.

 

Zeige Deinen Nachbarn, dass Du ein umgänglicher und freundlicher Mensch bist:

 

·         Grüße Deine Nachbarn und lächele sie an.

·         Biete ihnen Deine Hilfe an, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

·         Wenn Du ein Mensch bist, der Weihnachtskarten verschickt, bekommen Deine Nachbarn auch eine Karte.

·         Verschenke einen kleinen Teil Deiner Ernte an Deine Nachbarn. Klingele an ihrer Tür und halte ihnen einen Eimer Äpfel hin. Oder einen Kürbis. Nur sehr wenige verziehen dann das Gesicht und lehnen jede Freundlichkeit ab. Genauso wie es nur ganz wenige Menschen gibt, die auf ein freundliches „Hallo“ mit Beleidigungen reagieren oder an anderen Menschen vorbeilaufen und lauthals zu schimpfen anfangen. Also sei freundlich, wann immer sich die Gelegenheit bietet.

·         Teile Saatgut und überzählige Jungpflanzen mit Deinen Nachbarn, bevor Du den Rest an Deine Freunde und Verwandten verteilst. Säe dazu etwas mehr aus, als du für dich selbst benötigst.

·         Lade Deine Nachbarn zum Grillen und zum Kaffeeklatsch auf Deine Terrasse ein. Es gibt nur ganz wenige Menschen, die diese Einladung ausschlagen.

·         Egal wie Deinen Nachbarn sich verhalten oder was sie sagen, verhalte Dich vorbildlich und vermeide die Schimpfwörter, die Dir gerade auf der Zunge liegen.

·         Delegiere unlösbar erscheinende und schwerwiegende Nachbarschaftsstreitigkeiten an andere wie Mitarbeiter auf Polizeidienststellen oder Mitarbeiter im Rathaus oder rufe eine Schlichtungsstelle an.

·         Nimm die Wünsche Deiner Nachbarn ernst. Erfülle Sie, wenn es Dir möglich ist. solang dem kein Gesetz und keine andere Vorschrift dem entgegensteht. Gut ist, was beiden gefällt.

·         Halte Strasse und Gehweg in Ordnung. Besonders im Herbst und bei Glatteis.

·         Lerne das Nachbarschaftsgesetz Deines Bundeslandes und die Vorschriften in Deiner Ortschaft kennen. Halte Sie Dir im Gedächtnis oder lege einen Ordner an, wo Du bei Bedarf nachschlagen kannst. Dann weißt Du, welche konkreten Vorschläge Du Deinen Nachbarn machen darfst und wo die Pflanzen und Gehölze eingepflanzt werden dürfen – und wo nicht.

·         Finde für Dich eine Grenze, bis wohin Du die Wünsche Deiner Mitmenschen erfüllen willst. Sage ihnen dann freundlich aber deutlich, wann diese Grenze erreicht ist.

·         Kritisiere nicht den Garten Deines Nachbarn. Das kränkt ihn zutiefst.

·         Mache Deinen Nachbarn Komplimente über seinen Garten. Lobe dass, was besonders gut wächst oder besonders hübsch aussieht, auch wenn es sich dabei nicht um Permakultur handelt. Wenn Dir eine seiner Pflanzen gefällt, bitte um Ableger.

·         Kritisiere nicht, dass Dein Nachbar unbiologisch gärtnert. Es ist sein Garten. Er ist nicht dazu verpflichtet und will keine Naturgarten-Predigten hören.

·         Kritisiere nicht, wenn ein Mitmensch in seinem Garten oder auf seinem Gehweg mit Chemie arbeitet. Sobald dieser Mensch sieht, dass Dein Garten und Deine Ernte sich besser viel entwickeln als seine, wird er von selbst damit aufhören. Deine Mitmenschen werden Dich über kurz über lang darüber ausfragen, weshalb Deine Pflanzen so viel weniger Läuse haben als ihre.

·         Rede nicht jeden Tag über Permakultur. Das ist so, als wenn Du Dir jeden Tag etwas über Fußballtraining anhören musst, obwohl Du keinen Bezug zum Fußball hast.

·         Stelle ein paar Schildchen neben den Pflanzen auf. Wenn Pflanzen beschriftet sind, sind sie kein Unkraut mehr. Das dann aus, als hättest Du eine Art botanischen Garten angelegt. Das ist interessant und lädt zu Gesprächen ein.

·         Sorgen für Ecken ohne Wildwuchs und mit weniger „Unkraut“. Dieser Anblick ist Deinen Mitmenschen vertraut. Sie sehen dann, dass Du kein Chaot bist.

·         Sei fröhlich und ausgeglichen. Freue Dich an Deinem Garten und an all den guten Beziehungen, die Du hast. Permakultur ist keine Mission. Sie ist ein Lebensgefühl. Vermittele Deinen Mitmenschen gute Gefühle. Danach sehnen sie sich – und wollen dann auch einen Garten, der ihnen dieses wunderbare Lebensgefühl vermittelt.

 

 

·         Zu guter Letzt: Alle Nachbarschaftskonflikte sind vorübergehend. Wenn Du cool bleibst, kann die Suppe nicht überkochen. Ich wünsche Dir gutes Gelingen und ein bekömmliches Auskommen mit Deine Mitmenschen!

 

Geflügeltes Sprichwort: "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird".


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