Unkraut jäten in der Permakultur

Soll ich die Beikräuter als Unkraut hacken und jäten oder soll ich sie ignorieren? Vor dieser Frage stehen Menschen in Natur- und Permakulturgärten ständig. Unsere Gärten sollen ja nicht unkrautfrei sein. Von daher ist die Frage nach dem Ignorieren berechtigt.

 

Ich habe diese Frage für mich selbst so gelöst: Dort wo es nicht stört, dürfen die Beikräuter bzw. das Unkraut bleiben. Das meiste davon ist wichtig für das biologische Gleichgewicht. Weder ich noch die Insektenwelt wollen etwas davon missen. Aber in der Nähe von zarten Jungpflanzen stört es mich und die Pflanzen. Es verhindert deren Wachstum. Auch dort, wo ich in ein paar Tagen neues Saatgut ausstreuen möchte, muss es weg. Sonst erstickt das Saatgut unter dem vielen Grün.

Ackerkratzdistel
Wunderschönes "Unkraut": Disteln im Garten sind ein Treffpunkt für zahlreiche Schmetterlinge und Insekten.

Besser Unkraut hacken oder jäten?

Im Allgemeinen gilt: Wurzelunkräuter werden mit der Hand auszogen, also gejätet. Einjährige Kräuter werden gehackt. Auf harten Böden wird eher gehackt. Auf sandigen Böden wird eher per Hand gejätet oder ein Unkrautrechen genutzt. Das kann ein Zwei- oder Dreizack, ein sogenannter Kultivator oder ein Sauzahn.

 

In der Praxis mische ich beide Techniken. Ich hacke zunächst alle Beikräuter ab. Da mein Boden stellenweise recht fest ist, endet dieser Hackversuch oft schon an der Erdoberfläche. Danach nehme ich den Unkrautrechen und ziehe die Wurzeln der Wurzelunkräuter heraus. Alle erwische ich nie. Dann lasse ich die gesamte Grün- und Wurzelmasse auf der Erde zum Verrotten liegen. Entweder direkt um die Jungpflanzen herum oder aber, wenn ich Saatgut aussäen möchte, im Beet nebenan. Natürlich könnte ich diese Unkräuter auch zum Komposthaufen tragen. Aber das Beet nebenan damit zu mulchen, das ist viel bequemer und mit einem Handgriff erledigt.

 

Die so mit Unkraut gemulchten Beete sehen in den nächsten Tagen aus, als wäre mir der gärtnerische Verstand abhanden gekommen. Nach ein paar Wochen sieht man dann das Ergebnis: Unter der noch immer existierenden Mulchschicht ist der Boden feucht und locker. Die wenigen Nacktschnecken finden hier ihr Festmahl und lassen meine anderen Gemüse in Ruhe. Außerdem muss ich auf gut gemulchten Beeten so gut wie nicht gießen und darf sie betreten, ohne dass die Erde sofort wieder verklumpt.


Wann und wie oft das Unkraut entfernen?

Jäten und hacken solltest Du ungefähr zwei bis drei Wochen vorher, bevor Du ein Beet neu bestellst. Die beste Zeit für eine „Grundreinigung“ ist der zeitige Frühling. Entferne alle Unkräuter. Verwende sie als Mulch auf anderen Beeten oder kompostiere das Unkraut. Warte ab, bis sich die ersten neuen Unkräuter auf dem frisch gereinigten Beet zeigen. Hacke und jäte ein weiteres Mal. Dann sollte Dein Beet weitestgehend unkrautfrei sein.

 

Hacke vorsichtig zwischen den Reihen, sobald die Samen aufgegangen sind und sich deutlich vom  neu sprießenden Unkraut unterscheiden. In der Nähe der Jungpflanzen solltest Du es vorsichtig mit der Hand aus der Erde ziehen. Sieh zu, dass Du dabei nicht die Nutzpflanzen auszupfst. Passiert Dir das häufiger, warte mit dieser Arbeit lieber noch ein paar Tage. Du darfst, wenn Du willst, das gezupfte Unkraut zwischen Deinen Jungpflanzen liegen lassen.

 

Wenn Deine Jungpflanzen größer werden, wächst prompt weiteres Unkraut nach. Das ist in der Permakultur gewollt. Diese Beikräuter bedecken den Boden und schützen anfänglich die Jungpflanzen, kleinen Stauden und Gehölze. Sie lenken mit ihrem Duft die Schnecken ab, die deshalb Dein Gemüse oder Deine kleine Blumen nicht allzu leicht finden. Außerdem verhindert dieses Duftgemisch, dass sich fliegende Schädlinge über Deine Pflanzen hermachen.

 

Etwas später wird das Unkraut anfangen, Deine Jungpflanzen zu überwuchern. Das hängt sowohl vom Wetter ab als auch davon, wie schnell die Nutzpflanzen wachsen. Nun musst Du das Beikraut entfernen. Hacke und zupfe um die Pflanzen herum und lass die Beikräuter als dicke Mulchschicht auf demselben Beet liegen. Das ist dann der Moment, wo Menschen, die keine Ahnung von naturnaher Gartenarbeit haben vorbeigehen und verständnislos den Kopf schütteln. Sieh darüber hinweg. In ein paar Tagen wird diese dicke Mulchschicht bräunlich und fällt in sich zusammen. Sie unterdrückt nun für lange Zeit alle weiteren Unkräuter. Falls es doch noch welche durch diese Mulchschicht hindurchschaffen kannst Du sie ganz einfach mit der Hand herausziehen und auf dem Beet liegenlassen. Der schönste Effekt für mich ist dabei, dass ich mir das Nachdüngen auf diesen mit Unkraut gemulchten Beeten sparen kann.


Unkraut jäten und hacken im Spätherbst

Gegen Ende des Jahres werden das Unkraut bzw. die Beikräuter, die Du in Deinem Naturgarten nicht entfernt hast, welk und hässlich. Einige von ihnen haben stabile Stängel. Diese lässt Du bis zum Frühjahr stehen. Sie geben dem Garten im Winter Struktur und haben eine natürliche Schönheit. Außerdem dienen die Stängel den Vögeln als Landeflächen. Die anderen Unkräuter kannst Du im halbwelken Zustand leicht entfernen. Kompostiere sie. Die Wurzelunkräuter sind gegen Ende der Wachstumsperiode ebenfalls leicht und locker aus der Erde zu holen. Nutze, wenn Du willst, diese Gelegenheit.


Rückenschmerzen beim Unkrautjäten vermeiden

Meine Hacke ist eine der üblichen aus dem Baumarkt. Sie hat auf der einen Seite eine kleine Hacke und auf der anderen einen Dreizack. Die Hacke schleift mir mein Mann einmal im Jahr. Sie ist dann so scharf wie eine gut geschärfte Handsichel. Das ist eine Arbeitserleichterung. So durchschneidet sie im gut geschliffenen Zustand Stängel, Wurzeln und Erdreich, ohne dass ich dabei viel Kraft aufwenden muss. Auf Rückseite hat diese Hacke den Dreizack. Mit ihm kann ich die Wurzelunkräuter herausziehen und den Boden nachträglich lockern.

 

Außerdem kann ich bei meiner Hacke zwischen einem Handgriff und einem längenverstellbaren Stiel wechseln. Dort wo ich keine Jungpflanzen habe, entferne ich das Unkraut stehend und ohne mich ins Beet hineinzubeugen. Ich gehe dann weder in die Hocke, noch bücke ich mich. Dank des verstellbaren Stieles geht das auch in den großen Beeten. Das einzige, was ich für einen geraden Rücken tue, ist ab und zu die Länge des Stieles zu verstellen.

 

Wenn ich mich der Jungpflanzen und des Saatgutes wegen entscheide, die Hacke mit dem kleinen Handgriff zu verwenden, gehe ich in die Hocke. Ich könnte mich auch hinkien und ein Kniekissen für den Garten verwenden, doch das würde meinen Boden zusätzlich verdichten. In der Hocke zu arbeiten – das ist reine Gewöhnungssache. Es schützt den Rücken und stärkt die Beinmuskeln.

 

Meine Art der Lieblingshacke aus dem Baumarkt hat einen Nachteil. Nach spätestens zwei Jahren werden die Schweißpunkte dieser Hacke morsch. Sie verbiegt sich zusehends. Ich kann sie dann per Hand wieder in die richtige Stellung zurückbiegen. Aber im Grunde ist diese Hacke verbraucht. Es wird Zeit für einen neuen Aufsatz. Der lässt sich einzeln nachkaufen und ist nicht teuer.


Welche Geräte und Werkzeuge sind geeignet?

Die Auswahl ist groß und jeder Gärtner findet seine Variante am besten. Suche Dir aus, was Dir gefällt. Es gibt nicht die eine, richtige Lösung. Sie muss zu Dir und zu Deinem Garten passen.

 

Pendelhacken entfernen frisch gekeimtes Unkraut aus feiner und krümeliger Erde. Sie werden durch die Erde gezogen und geben dabei leicht in beide Richtungen nach. Das Unkraut bleibt auf dem Beet liegen.

 

Zweizack und Dreizack sind oft Bestandteile von herkömmlichen Gartenhacken. Ich finde den Dreizack besser. Damit lockere ich den Boden und ziehe mehr Wurzelunkräuter heraus als mit dem Zweizack.

 

Der Sauzahn ist ein gebogener Haken mit einer Spitze. Er kommt zwischen Gemüsereihen zum Einsatz, die sehr eng beieinander stehen. Mit ihm lockert man den Boden und zieht Wurzelunkräuter heraus.

 

Kultivatoren haben zwei bis drei nach unten gebogene lange verdickte Metallspitzen, die sich zum Teil anschärfen lassen. Man zieht sie durch den Boden, um ihn zu lockern und das Unkraut zu entfernen. Das funktioniert auch noch bei mittelschweren Böden, solange sie feucht sind. Es gibt sie mit kurzem Handgriff und mit (verstellbarem) Stiel.

 

Unkrautstecher helfen, sehr tiefe Wurzeln wie die des Löwenzahn zu entfernen. Man sticht damit tief in den Boden und hebelt die Pfahlwurzeln aus. Es gibt Unkrautstecher mit Handgriffen für die Arbeit in der Hocke und mit Stielen für die Arbeit im Stehen. Außerdem Kombinationen, wo man ganz nach Bedarf den Stiel austauschen kann.

 

Motorhacken sind eine Option, wenn Du schnell auf einer großen Fläche den Boden lockern und das Unkraut hacken möchtest. Trage Sicherheitsschuhe während der Arbeit. Es ist eine Arbeit für Erwachsene, Kinder sollten sich nicht in der Nähe aufhalten. Es gibt Motorhacken, die an einem Kabel hängen und solche, die mit Benzin betrieben werden. Man sie gegen kleines Geld in Baumärkten ausleihen.

 

Kombihacken sind eine Kombination aus einer schmalen kleinen Hacke mit einem Zwei- oder Dreizack.

 

Japanische Hacken sehen aus wie eine Sichel, die zur Hacke umfunktioniert wurde. Sie erreicht nur die oberste Bodenschicht und wird seitlich wie eine Sichel durch den Boden gezogen.

 

Bügelhacken haben ein breites, aber in der Höhe schmales Blatt. Sie erreichen die oberste Bodenschicht und werden in gerader Linie durch den Boden gezogen.

 

Spitzhacken sind aus festem Metall und laufen vorne spitz zu. Sie werden in ausladenden Bewegungen in den verfestigten Boden geschlagen.

 

Alte Gartenhacken sind handgeschmiedet. Sie sitzen fest in handgearbeiteten Handgriffen oder Stielen. Man kann sie nachschärfen und damit stark verfestigte Böden aufschlagen. Die Schneide vorne ist entweder eckig, zugespitzt oder leicht abgerundet. Alte Bügelhacken sind ebenfalls gebraucht erhältlich. Meine Erfahrung: Diese alten Geräte halten deutlich mehr aus als Neuware. Ich habe einen alten Spaten, der genau auf meine Körpergröße als Frau passt. Der ist nicht kaputtzukriegen. Ich wünschte, ich hätte eine oder mehrere von den alten Gartenhacken zur Verfügung.


Kann ich Unkraut umgraben?

Nein, das bringt nichts. Das Saatgut versinkt dadurch in die tieferen Schichten und ruht darin bis zum Keimen unter Umständen mehrere Jahre. Die Wurzelunkräuter wachsen auch im tieferen Boden fröhlich weiter und sind dann schwerer zu erreichen. Wenn Du Deinen Boden umgräbst – dann entferne alle Unkräuter während des Umgrabens von Hand. Du kannst diese gerne auf einem anderen Beet als Mulchdecke benutzen. Reche das umgegrabene Beet glatt und entferne nach zwei bis drei Wochen, was dann als Unkraut neu gekeimt ist. Im Anschluss kannst Du dieses Beet bestellen. 


Jäten bei Regen oder bei Sonnenschein?

Ich ernte das Unkraut dann, wenn es gut geregnet hat und ein paar Tage Sonnenschein anstehen. Dadurch verrottet es schneller auf den Beeten. Durch den Regen ist meine Erde lockerer und ich kann besser an den Wurzeln ziehen. Auf sandigem Boden habe ich früher lieber bei trockenem Boden gejätet. Ich hatte das Gefühl, dass bei Regen die Wurzeln sich sonst mehr an die sandigen Körner anhaften würden. Damals – als Kind - erschien mir das leichter. Probiere aus, welche Methode besser zu Dir und zu Deinem Gartenboden passt.


Zu welcher Uhrzeit sollte man Unkraut jäten?

Vormittags ist der Boden noch feucht von der Nacht und die Hitze sticht Dir nicht auf den Kopf. Was Du auf den Beeten an Kraut liegen lässt, ist an heißen Tagen bis zum Abend schon halb verwelkt. Darum empfinde ich die Morgenstunden als die beste Zeit für diese Arbeit. Aber wer hat schon morgens Zeit? Darum machen viele Gärtner diese Arbeit lieber am Abend, wenn die Sonne langsam hinter dem Zenit versinkt. Zu dieser Zeit sind dann aber mehr Stechmücken unterwegs.


Unkraut jäten am 18. Juni

Das ist eine alte Bauernregel. Sie besagt, dass um diesen Termin herum einmal gerupftes Unkraut nicht wiederkommt. Einige Gärtner haben damit guten Erfolg und werden einen großen Teil der lästigen Wurzelunkräuter los. Andere haben es versucht und meinen, dass es nichts bringt. Ich würde mich deshalb beim Unkrautrupfen nicht auf dieses Datum festlegen, sondern eher einen Zeitraum bestimmen:

 

 

Ende Juni ist es oft schon richtig heiß. Unkräuter, die zwischen Mitte Juni und Anfang Juli keimen, haben kaum eine Chance auf den frisch gereinigten Beeten. Sie verbrennen in der Sonne. Darum sind frisch gepflegte Beete um diese Jahreszeit länger unkrautfrei. Wer möchte, kann das Unkrautrupfen auf einem Termin legen, der kurz nach dem Vollmond im Juni legt. Viele Gärtner sind der Meinung, dass zu dieser Zeit das Wachstum vieler Pflanzen geringer ausfällt und weniger Unkrautsamen nachkeimen. Das ist etwas, das man ausnutzen kann. 


Unkraut jäten nach dem Vollmond

Obwohl der Blick auf den Mond wie ein Ammenmärchen aus grauer Vorzeit erscheint, werden bis heute hochwertige Bäume nach dem Mondkalender geschlagen, wenn daraus exklusive Musikinstrumente wie Geigen hergestellt werden sollen oder wenn man möchte, dass dieses Holz für den Hausbau besonders lange halten soll. Es gibt Erfahrungsberichte über alte Hausbauten aus Japan, die belegen, dass dieses alte Wissen nicht komplett aus der Luft gegriffen ist. Was nun das Unkraut betrifft – wir Permakulturgärtner können das Unkrautjäten bei abnehmenden Mond ein oder zwei Jahre für uns selbst ausprobieren und unsere Erfahrungen danach in Foren und sozialen Medien miteinander vergleichen. Das was funktioniert, wird sich dauerhaft durchsetzen und von Mund zu Mund weitergereicht werden.

 

 

Natürlich gibt es sie, die vollständigen Mondkalender, die Dir vorschreiben, an welchen Tagen genau und zu welchen Uhrzeiten Du Dein Unkraut rupfen solltest. Ich empfinde das als übertrieben und einengend. Wenn Du einen Versuch starten möchtest – ob das mit den Mondphasen stimmt – wähle dafür Tage nach dem Vollmond und vor dem Neumond. Zu dieser Zeit soll die Wuchskraft der Pflanzen geringer sein und das sollte Dir beim Unkrautjäten länger unkrautfreie Beete verschaffen.


"Biologische" Unkrautvernichtungsmittel

Sie gibt es. Nicht alle davon sind unbedenklich. Wähle sorgsam aus und übertreibe es nicht mit, weil diese biologisch weniger bedenklichen Arten der Unkrautvernichtungsmittel den Boden und die Lebewesen im Boden dauerhaft schädigen können. Nicht alle der hier vorgestellten Methoden sind gleich gut. Ich möchte aber, dass Du sie kennst, um Deine eigene Auswahl treffen zu können.

 

Heißer Wasserdampf  über 80 ° Celsius lässt die Pflanzen verwelken. Wenn man es häufiger anwendet, gehen selbst Neophyten langsam zurück. Leider sterben dabei immer auch ein paar der anderen Lebewesen, die mit diesem Wasserdampf in Berührung kommen ab.

 

Unkrautbrenner arbeiten mit Butangas. Wege und Schotterpisten können damit schnell von kleinen Pflanzen befreit werden. Ich würde es nur dann einsetzen, wenn ich sehr große Fläche zu reinigen hätte, weil ein Amt das so will. In meinem Bereich dürfen die Beikräuter gerne in den Ritzen sitzen und vor sich hin wachsen. Was zu viel ist, zupfe ich mit der Hand oder mit einem Fugenritzer für Unkraut heraus. 

 

Salz in wenig Wasser aufgelöst und über die Pflanzen gesprüht, tötet diese.  Es ist ein problematisches Mittel, dass ich nicht verwenden würde. Der Boden versalzt dadurch und die Fruchtbarkeit sinkt auf die Dauer. Nicht auf Wegen oder befestigten Flächen verwenden. Das ist verboten.

 

Essig und Essigessenz mit Wasser verdünnt verätzt die Blätter und führt zum Absterben der Pflanze. Der Boden wird dadurch saurer,  was die Nutzpflanzen beeinträchtigt. Außerdem hängt die Wirkung von der Sonneneinstrahlung ab und funktioniert fast nur bei Jungpflanzen. Einige Gärtner empfehlen, anschließend Gartenkalk aufzubringen.  Nicht auf Wegen oder befestigten Flächen verwenden. Das ist verboten. Andere Gärtner wiederum schwören auf Besprühen mit verdünntem Essigwasser, um Nutzpflanzen auf "natürliche" Weise vor Schädlingen zu schützen. Bei diesem Thema sind die Meinungen zwiegespalten. Ich mache es nicht.

 

Pelargonsäure ist eine industrielle Säure biologischen Ursprungs, die aus Pflanze wie Geranien oder Hopfen gewonnen wird. Sie ist übelriechend und kann Wildtiere abhalten. Mit Perlagonsäure bespritzte Pflanzen sterben ab. Sie ist wie Essig eine Säure und verändert daher den Ph-Wert des Bodens. Das kann zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Nicht auf Wegen oder befestigten Flächen verwenden. Das ist verboten.

 

Plastikplanen nehmen allen Pflanzen das Licht. Decke Dein Beet für ein halbes oder dreiviertel Jahr mit einer lichtundurchlässigen Plane ab. Alle Pflanzen darunter sterben nacheinander ab, während die Bodelebewesen sich an dem verrottenden Wurzeln gütlich halten. Bestelle danach Dein Beet.

 

Unkrautplanen mit Löchern für die Pflanzen versiegeln den Boden unnötig und erhitzen ihn. Ich glaube das ist nichts für die Permakultur, sondern ein Produkt zur Ertragssteigerung in der konventionellen Landwirtschaft.

 

Rindenmulch - dick aufgetragen, verhindert eine zeit lang neues Unkraut. Rindenmulch macht den Boden saurer.

 

Kieselsteine und Schotter verhindern kein Unkraut. Es findet nur weniger Platz zum keimen. Die neuen Unkrautpflanzen müssen später per Hand gezupft werden.

 

Unkrautvliese zum Ausbringen unter Steinen und Rindenmulch verhindern, dass Wurzelunkräuter wachsen können. Es sind unverrottbare Industrieprodukte. In meinem Garten möchte ich sie nicht haben.

 

Pappkarton kann im Frühjahr ausgelegt und den Sommer über dick mit Mulch, Mist, Rasenschnitt und Blättern belegt werden. Die Unkräuter darunter sterben dauerhaft ab. Die neue Erdschicht darüber ist im nächsten Jahr „bezugsfertig“ für Nutzpflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf. Pappkarton enthält chemische Stoffe, die beim Verrotten in den Boden übergehen. Wie viel und welche, hängt vom Hersteller des Pappkarton ab. Wenn man auf den Pappkarton verzichten möchte, muss die über der alten Erde oder dem Rasen aufgebrachte Schicht an natürlich verrottbarem Material mindestens kniehoch sein. 


Auf das Unkrautjäten ganz verzichten

Das geht in einem Permakulturgarten nicht. Denn dadurch würdest Du auf die Dauer auf den Ertrag der Nutzpflanzen verzichten. Wähle deshalb Gartenbereiche aus, in denen Du störende Beikräuter der Nutzpflanzen wegen entfernst. In anderen Teilen des Gartens, zum Beispiel im hinteren Randbereich oder nahe der Blumenwiesen oder unter hohen Sträuchern, kannst Du aber auf viele dieser Pflegemaßnahmen verzichten. Dies sind die Bereiche, in denen Du Deinen Garten zum Naturgarten machst. Ohne nennenswerten Ertrag an Lebensmitteln, dafür aber mit einer hohen Anzahl an Nützlingen. Diese Nützlinge werden Dein Gemüse, Deine Blumen und Kräuter vor Schädlingen schützen. Du brauchst also beides: Ecken voller „Unkraut“ und Gartenbereiche, die ab und zu von diesen Beikräutern befreit werden.